Artikel zur Live-Musik

Ein Artikel von ‚Tschako‘ Raimund Jäger im Blättle,
16. Februar 2017
Beleben, nicht nur beruhigen

Nach dem Seestadt-Aus rücken nun die Quartiersentwicklungen Leutbühelplatz und Mariahilf in den Fokus. Gleichzeitig „beleben“ (Infrastruktur, Handel) und „beruhigen“ (Verkehr) lautet die Devise. Im Innenstadt-Quartier sind schon Erfolge zu verzeichnen: kleine und qualitativ hochwertige Geschäfte in Kirch- und Römerstraße weisen in die richtige Richtung. Punkto Verkehr wage (wohl nicht nur) ich noch keine Prognose. Schön wäre aber, wenn alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen. Parteiliche Nutznießung – die Meldung der FPÖ, sie habe die Gelder „frei gemacht“ ist postfaktisch (jetzt hab ich dieses Modewort doch tatsächlich auch mal anbringen können) – aber auch Zögerlichkeit und übertriebene Anbiederung an jede noch so verquere Bürgermeinung sind kontraproduktiv. Setzt euch zusammen, plant, präsentiert (einmal reicht), finanziert alles und setzt es um; es ist sicher an der Zeit.

Dass einzelne Quertreiber viel verhindern können, zeigt etwa die „Lange Nacht der Musik“, die in vier Wochen wieder stattfindet. Gerade der Leutbühelplatz geht diesbezüglich sang- und klanglos baden. Das „Neptun“ weigert sich, eine weitere Lärm-Anzeige an diesem von der Stadt initiierten Abend zu riskieren und die „Anette-Bar“ will, darf aber nicht. Schuld sind auch hier (seit fast einem Jahr!) eingebrachte Anrainer-Bedenken. Was ein Witz ist: in der Bar im UG des GLW’s könnte man eine Bombe zünden, ohne dass man sie in der Nachbarschaft hört. Aber trotz vierstelliger Schallmessungs-Ausgaben verzögern die von einem Juristen angeführten Anrainer den schon positiv ausgestellten BH-Bescheid punkto Live-Musik mit Einsprüchen weiter. Es braucht also keine Partei, sondern nur ein paar Querulanten, um eine Quartiersentwicklung zu torpedieren. Aber sicher ist: nur zu „beruhigen“ und dabei nicht zu „beleben“ kann ja wohl kaum die Zukunft sein.